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Village Bus Driver Simulator (PC)


Verbuggt, hässlich & unfertig


Also, eigentlich gehe ich mit kleinen Indiespielen nicht sonderlich hart ins Gericht. Tatsächlich können sich diese sogar auf einen gewissen Sympathiebonus bei mir verlassen. Im Fall von Village Bus Driver Simulator habe ich mir aber den reduzierten Kaufpreis von 0,40€ sogar von Steam zurückerstatten lassen. Einen derartigen Preis war das Spiel schlichtweg nicht wert.

 

Missglückter Start

Das erste was auffällt ist, dass der Sound immer ausgeschaltet ist, wenn wir das Spiel starten. Das heißt, dass wir jedes mal zunächst die Optionen aufrufen müssen, um diesen anzuschalten.

 

Ist das getan, ertönt zunächst im Hauptmenü eine fröhliche Musik, welche sich beim Spielstart plötzlich zu einer bedrohlich-dramatischen InGame Musik ändert, welche, gelinde gesagt, komplett deplatziert wirkt.

 

Kaum starten wir als einsamer Busfahrer in den Bergen unsere Tour hören wir auch schon das monotone Geräusch unseres Motors.

 

Wie in vielen anderen Simulationen fahren wir im gesamten Spielablauf auf einer einzigen, verhältnismäßig großen Karte herum und erledigen dort verschiedene Fahraufträge. In diesem Fall transportieren wir natürlich Fahrgäste in unserem Bus von einer Haltestelle zur nächsten. Die verschiedenen Fahrten lassen sich im Hauptmenü anwählen.

 

Insgesamt gibt es nicht mehr als 10 solcher Missionen, danach schalten wir das Time Trial frei, in dem wir die gleichen Fahrten unter Zeitdruck zu erledigen haben.

 

Ist das Time Trial beendet gibt es noch den Modus „Free Roam“, also „Freie Fahrt“. Dieser Modus ist aber derart verbuggt, dass wir dort nur noch einmal die selben Missionen erledigen müssen, anstatt uns frei auf der Karte bewegen zu können – Was für ein Witz.

 

Während die normalen Missionen noch recht nachvollziehbar anzuwählen sind, da wir nach dem beenden einer Fahrt in die Levelauswahl zurückgelangen, Wird es ab dem „Time Trial“ lächerlich. Beenden wir dort eine Fahrt, kommen wir nicht zurück in die Levelauswahl, sondern werden zurück ins Hauptmenü gebracht, wo wir zunächst den Bus, dann den Spielmodus und dann erst den Level auswählen müssen – Ein schlechter Witz.

 

Zu den verschiedenen, nie freischaltbaren Bussen kommen wir noch.

 

Gameplay

Das interessante ist, dass wir in Village Bus Driver Simulator immer nur einen einzigen Fahrgast haben, welcher von A nach B fährt. Das ist schon sehr schwach.

 

Schlimmer ist jedoch, dass das Abholen des Fahrgastes und sein Absetzen in zwei Missionen aufgeteilt ist. Das bedeutet, dass wir kurz zur Haltestelle fahren, der Fahrgast einsteigt, wir die zweite Mission im Menü anwählen müssen und dann erst zur nächsten Haltestelle fahren können.

 

Dabei fällt auf, dass unser Passagier förmlich am Bus kleben bleibt nachdem er ausgestiegen ist. Wenn wir weiterfahren, bleibt dieser immer auf der Höhe des Busses hängen, während er immer weiter weg läuft – Sehr seltsam. Eine Mission gilt dabei aber erst als erfolgreich, wenn der Fahrgast nicht nur ausgestiegen, sondern auch in die Bushaltestelle hineingelaufen ist.

 

Stoßen wir während der Fahrt frontal auf ein Hindernis fliegt der Bus auch gerne mal komplett aus dem Spiel und nur sein Schatten bleibt zurück.

 

Einige der Missionen starten auch mit komplett schwachsinnigen Startpunkten: Schräg auf der Fahrbahn, direkt vor einem Hindernis, welches den Bus bei direktem losfahren direkt aus dem Spiel katapultiert.

 

Wow.

 

Das kann eigentlich schon kein „Versehen“ mehr sein.

 

Keine Speicherfunktion & Nicht freischaltbares

Ein noch viel größerer Witz ist aber, dass sich insgesamt drei Busse im Spiel befinden, von denen sich zwei nicht freischalten lassen, auch, wenn man das Spiel am Stück komplett durchspielt.

 

Am kompletten durchspielen führt auch kein Weg vorbei, da Village Bus Driver Simulator absolut keinen Spielfortschritt speichert. Man beginnt bei jedem Spielstart komplett von vorne und selbst, wenn jeder Level beendet wurde, bleiben die restlichen Busse immer noch gesperrt.


Fazit:


Ich habe Village Bus Driver Simulator für den reduzierten Preis von 0,40€ im Steam-Sale ergattert und mir nach 110 Minuten Spielzeit (=zweimaliges „durchspielen“) zurückerstatten lassen.

 

Das war es nicht wert!

 

Der reguläre Listenpreis von 1,49€ ist, gemessen an dem Niveau, auf dem sich die meisten Indiegames heutzutage – in der selben Preisklasse – bewegen, eine Frechheit.

 

Auf gamejolt.com zum Beispiel finden sich weitaus bessere, komplett kostenlose, Indietitel.

 

So viel dazu.


Pro:

- Problemlose Rückerstattung bei Steam

Contra:

- Speichert nicht

- schaltet nichts frei

- viele Bugs

- seltsame Musikwahl

- keinerlei Wiederspielwert


Village Bus Driver Simulator

 

Genre: Simulation / Rennspiel

Jahr: 2019

Entwickler: A Nostru

Publisher: A Nostru

Store: Steam

Preis: 1,49 €

 1 / 10  


Totalschaden !


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