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REDLINE RACER - PC Review

Bevor das britische Entwicklerstudio von Criterion Games mit der Burnout-Serie die Herzen von Rennspiel- & Actionfreunden gleichermaßen höherschlagen ließ, sammelte das Studio bereits im Jahr 1998 die ersten Erfahrungen auf der virtuellen Rennspiste.

 

Damals konzentrierten sich die Macher allerdings noch auf zwei Räder.


Schwere Retro Rennen


Daher haben wir es bei Redline Racer mit einem Retro-Motorradrennspiel zu tun, das, wie von Criterion nicht anders zu erwarten, auf Schnelle und unkomplizierte Rennaction, fernab jedes Realismus setzt.

Der Spieleinstieg selbst gestaltet sich unproblematisch: Gas geben, Bremsen & lenken geht angenehm einfach von der Hand. Abgesehen davon, gibt es nur noch einen Turbo, der sich nach einiger Fahrzeit selbständig auflädt.

Dieser ist auch bitter nötig, da man sich im Arcade-Modus gegen 15 computergesteuerte Gegner durchsetzen muss. Dabei starten wir konsequent auf der letzten Position. Eine Qualifikation oder Meisterschaft sucht man vergeblich. Natürlich lassen sich die verschiedenen Strecken auch im Zeitfahren üben, doch um die eigentlichen Wettrennen kommt man nicht herum.

 

Zu Beginn stehen lediglich 3 Strecken zur Auswahl. Weitere Kurse können erst gespielt werden, wenn alle vorangegangenen Rennen mindestens auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad gewonnen wurden. Ein Platz unter den ersten Drei reicht in Redline Racer leider nicht aus, um im Spiel voranzukommen.

Der zweite Platz reich leider nicht, um die nächste Strecke freizuschalten: Hier müssen wir nochmal ran.
Der zweite Platz reich leider nicht, um die nächste Strecke freizuschalten: Hier müssen wir nochmal ran.

Vor jedem Rennen kann zwischen verschiedenen Rennteams und Motorrädern gewählt werden.

Die Wahl des Teams beeinflusst dabei nur das Aussehen des Fahrers und die Farbgebung des Motorrads. Die wesentlich wichtigere Entscheidung ist die Wahl der Rennmaschine selbst, da sich diese direkt auf unsere Geschwindigkeit und das Handling auswirkt.

 

Die einzelnen Strecken unterscheiden sich dabei grundlegend voneinander. Von engen Landstraßen bis hin zu einem Strand mit unvorhersehbaren Bodenwellen wird einiges an Abwechslung geboten. Da kommen wir um fleißiges Üben und Ausprobieren, welches Bike sich für welche Strecke eignet leider nicht herum.

Die Bezeichnung “Arcade”  hat der Hauptspielmodus nicht ohne Grund. In diesem ist es auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad bereits recht schwer ein Rennen zu gewinnen.

 

Die Gegner rempeln und schupsen, dass es nur so kracht. Während der Spieler, bei solchen Aktionen, gerne umfällt oder von der Strecke abkommt, kleben die Kontrahenten förmlich auf der Straße und zeigen sich von jedem Versuch sie umzufahren herzlich unbeeindruckt.

Dadurch, dass sich auf der Piste selbst auch noch gerne, der ein oder andere Engpass befindet, sinkt die Sturzgefahr natürlich nicht gerade. Kommt es dann zum unvermeidlichen Unfall, wird man nach ein paar Sekunden wieder auf die Strecke zurückgesetzt und sieht die Gegner oft nur noch von hinten.

Leider ist die restliche Technik nicht so gut gealtert, wie die einwandfreie Bedienung: Bodenwellen lassen sich nur schwer erkennen und sorgen so für einen ungewollt höheren Schwierigkeitsgrad, als es ohnehin schon der Fall ist. Der Sound ist bestenfalls als unterirdisch zu bezeichnen.

 

Natürlich bin ich mir bewusst, dass Redline Racer von Criterion und Ubisoft bereits 2 Jahrzehnte auf dem Buckel, weshalb ich auch nicht ausführlich, geschweige denn kritisch, auf die technische Seite des Titels eingehen möchte.

 

Aber, es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es nur sehr selten musikalische Untermalung während eines Rennens gibt und die Motorengeräusche immer gleich klingen. Tatsächlich hört man 95% der Zeit nur ein monotones Dröhnen, dass sich nur leicht in der Höhe verändert, wenn gebremst oder beschleunigt wird.


Redline Racer - Fazit:

Redline Racer besitzt durchaus eine steile Lernkurve: Wenn man zum X-ten mal an der gleichen Strecke scheitert, lernt man diese zwangsläufig auswendig und schafft es dann auch irgendwann ein perfektes Rennen abzuliefern.

 

Aber, da Redline Racer verlangt, dass wirklich JEDES Rennen gewonnen werden muss, um weitere Strecken freizugeben und sowohl die gegnerische KI, wie auch das uneinsichtige Streckendesign alles daran setzen, ein Vorankommen zu verhindern, lässt sich das Spiel leider nur für leidensfähige Retro-Fans empfehlen.


Pro:

+ gutes Geschwindigkeitsgefühl

+ einfache Steuerung

 

Kontra:

– hoher Schwierigkeitsgrad

– unterirdische Soundqualität


Redline Racer

Genre: Rennspiel

System: PC

Jahr: 1998

Entwickler: Criterion Games

Publisher: Ubisoft

Bezugsquelle: Einzelhandel

Preis: k.A. (gebraucht, Verhandlungssache)

 

 

Knallharter Retro-Racer, der keine Fehler verzeiht!

 

6 / 10 Punkte

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