Titel: OutDrive / Genre: Rennspiel / Jahr: 2016 / Entwickler: DNVR Prod / Publisher: DNVR Prod / Store: Steam / Preis: 2,99€
Wunderschöne Endlosfahrt
Ein gelungenes ästhetisches Experiment
Wie man auf den Screenshots bereits sehen kann haben wir es bei OutDrive mit einem optisch sehr ansprechenden Indie-Rennspiel zu tun. Obwohl die Grafik außer ihren leuchtenden Lichtern und einem wunderschönen minimalistischen Sonnenaufgang, abseits der Strecke, kaum etwas zu bieten hat, sieht diese durchgehend flott und ansprechend aus.

Das Ziel des Spiels ist es unsere Freundin am Leben zu erhalten, indem wir mit unserem Auto in der richtigen Geschwindigkeit fahren.
Ohne den Einsatz den Boosts hört das Herz den Mädchens auf zu schlagen und sie stirbt vor Langeweile, wenn wir zu viel Boost verwenden überhitzt hingegen der Motor und sie stirbt vor Schmerzen.
Um das richtige Mittelmaß einzuhalten müssen wir eine Leiste am unteren Bildschirmrand möglichst in der Mitte halten: Werden wir zu langsam, rutscht diese nach links und wir verlieren unsere Freundin, sind wir zu schnell, tendieren wir nach rechts und müssen ebenfalls von vorne beginnen.
Ein wirkliches Ziel müssen wir mit unserem Wagen nicht erreichen. Es wird lediglich die Zeit genommen, die das Mädchen unseren Fahrstil überlebt. Das ist in OutDrive somit unsere Highscore bzw. Punktzahl.

Im ersten Moment hört sich das zwar nach einem netten Spiel für zwischendurch an, doch das große Problem dabei ist, dass dieses „Mittelmaß“ an der richtigen Geschwindigkeit sehr groß gehalten ist. Wer bereits das ein oder andere Rennspiel oder vielmehr Videospiel im allgemeinen gespielt hat, wird sich hier sehr schnell in einer großen, scheinbar endlosen Langeweile wiederfinden. Ab und zu etwas Gas geben und dementsprechend die Geschwindigkeit gegebenenfalls etwas reduzieren... das war es auch schon.
Während unserer endlosen Fahrt bewundern wir die zugegebenermaßen sehr schöne Grafik, den ebenso hübschen Sonnenaufgang und eine Stadt in der wir gelegentliche Abzweigungen nehmen können.

In einem regelmäßigem 8-Minuten Rhythmus taucht ein Kampfhubschrauber auf, welcher uns unter Beschuss nimmt. Das hört sich zwar auch nach einer angenehmen Abwechslung an, stellt uns aber – genau wie der (sehr selten anzutreffende) Gegenverkehr - ebenfalls vor keinerlei Herausforderung. Einfach weiter Gas geben und schon kann der Hubschrauber machen was er will.
Ein Schadensmodell, oder irgendeine Form von Energieleiste besitzt unser Wagen nicht, wodurch der erste Auftritt der Kampfhubschraubers zwar angenehm überraschend, im Endeffekt aber komplett sinnlos ist.
Der Beschuss bremst uns nur minimal aus und da wir keinen Schaden nehmen können, lohnen sich Ausweichmanöver auch in keinster Weise. Was natürlich dazu führt, dass wir auch in diesem Fall einfach weiter stur geradeaus fahren und nur die viel zu großzügig gehaltene „Optimalgeschwindigkeit“ halten.
War es das jetzt etwa schon?
Ja. Das war schon alles, was es zu OutDrive zu sagen gibt.

Fazit:
Abgesehen von der tollen Optik des Spieles und seinem guten Soundtrack finden wir hier nur gähnende Langeweile.
Ein weiteres Spielelement, wie beispielsweise Checkpoints, die es innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit zu erreichen gilt, hätten OutDrive definitiv nicht geschadet und den Titel noch retten können.
Doch in dieser Form, wie uns OutDrive hier vorliegt, ist es mehr eine rundum gelungene Technikdemo, als ein vollwertiges Spiel.
Was ich an dieser Stelle aber auch erwähnen möchte ist, dass genau das auch in der Produktbeschreibung auf Steam zu lesen ist:
Zitat:
„Gaming experiment in genre of music runner – not a game, aesthetic concept.
Put the pedal to the metal or your girl will die!“
In diesem Sinne erfüllt OutDrive seine selbst gesetzten Ziele durchaus. Als "Spiel", im eigentlichen Sinne versagt es aber auf ganzer Linie – Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man ein derartiges Projekt mit 2,99€ unterstützen will.
Pro:
- wunderschöne Neon-Optik
- guter Soundtrack
- spielbarer Bildschirmschoner
Contra:
- keinerlei Herausforderung
- sehr langweiliger Spielablauf
- spielbarer Bildschirmschoner
OutDrive
Genre: Rennspiel
Jahr: 2016
Entwickler: DNVR Prod
Publisher: DNVR Prod
Store: Steam
Preis: 2,99 €
6 / 10
Ein spielbarer, wunderschöner Bildschirmschoner !
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