Altbewährtes, gekonnt präsentiert!

Mit Saviors haben die Entwickler von Sharpened Edge Studios ein kleines, feines Indie Shoot'em-Up herausgebracht, dass sich in der breiten Masse der Indieszene nicht verstecken muss.
Es bietet uns drei Spielmodi, zwischen denen wir uns entscheiden können: Arcade, Survival und Story.
Während sich die Survival und Arcade-Modi an den klassischen Shoot'em-Up Vorbildern orientieren, in welchen man zu Beginn zwischen mehreren fertig ausgerüsteten Schiffen wählen kann, ist das Kernelement des Storymodus, die Bewaffnung des Kampfschiffes selbst zusammenzustellen.
In Arcade bzw. Survival erhält man nur eine Chance das Spiel erfolgreich zu beenden und muss es nach einem Tod von vorne beginnen, bzw. vom letzten Levelanfang.
Im Storymodus hingegen, kann zu Beginn zwischen drei Piloten ausgewählt werden, welche sich in der Geschwindigkeit ihrer Raumgleiter unterscheiden. Das und ein paar kleine Bildchen, die während den Missionsbesprechungen angezeigt werden, sind die einzigen Unterschiede zwischen den Charakteren. Die restlichen Statuswerte des Schiffes definiert der Spieler selbst im Laufe des voranschreitenden Storymodus, indem er das Schiff nach seinen Vorstellungen immer weiter aufrüstet.

Die Handlung
Die Hintergrundgeschichte von Saviors beschränkt sich auf das Minimum, was man von einem Actionspiel erwarten kann:
Die Menschheit hat es geschafft einen, scheinbar friedlichen, Erstkontakt und Handelsbeziehungen mit Außerirdischen aufzubauen. Nachdem, einige Zeit lang alles ruhig verlaufen ist, beginnen nun allerdings alle technischen Geräte damit verrückt zu spielen und die Menschen, die sie erbaut haben anzugreifen.
Nur einige, wenige Dinge sind davon ausgenommen. So auch das Schiff des Helden und die technische Ausrüstung seiner Kollegen, welche darauf verzichtet haben mit den Außerirdischen Handel zu treiben.
Damit ist die Sache klar: Unsere Alien „Freunde“ haben die Technologie der Menschheit korrumpiert, um diese anzugreifen.
Damit hat das Spiel auch schon seinen Aufhänger warum alles auf dem Bildschirm abgeschossen werden muss und im Gegenzug auf den Spieler schießt: Für ein Shoot'em-Up vollkommen ausreichend und zufriedenstellend.
Die Geschichte erzählt das Spiel dabei in kleinen Textfenstern, welche zwischen den einzelnen Missionen eingeblendet werden. Was dabei sehr gut zu gefallen weis, sind die sarkastischen Kommentare der ausgewählten Spielfigur. Diese kommentiert das vorgegebene Ziel immer damit, dass es Zeit wird endlich alles abzuschießen. Recht so!
All We Need Is Skill
Bevor die Action allerdings endgültig beginnt, hat der Spieler die Möglichkeit das Schiff zu verbessern. Dazu können sogenannte „Perks“ auf Angriff, Verteidigung, Hüllenstabilität und alle weiteren Eigenschaften verteilt werden. Somit bestimmt der Spieler selbst die Statuswerte seiner Kampfmaschine.
Dumm nur, dass sich einmal gewählte Verbesserungen, nach dem Start einer Mission, nicht wieder entfernen lassen. Wer nicht weiß was auf ihn zukommt, kann sich hier quasi „verskillen“ und bekommt, mit einem falsch ausgerüsteten Schiff, in den letzten Levels des Storymodus herbe Probleme. Glücklicherweise bietet Saviors seinen Spielern aber die Möglichkeit vor dem starten jeder Mission den Schwierigkeitsgrad einzustellen, weshalb das potentiell kein Problem ist. Sollte man allerdings mit einem verskillten Schiff auf einem höheren Schwierigkeitsgrad weiterspielen wollen, ist leider alle Hoffnung dahin und der Storymodus muss von vorne begonnen werden.

Altbewährtes, gekonnt verpackt
Eine kleine Besonderheit von Saviors ist, dass das Kampfschiff des Spielers mit 3 verschiedenen Waffensystemen bestückt ist: Frontbewaffnung, Seitenfeuer und eine Extrawaffe.
Die Standardwaffe feuert dabei immer nach vorne, während sich die Seitenwaffe umschalten lässt. Mit dieser kann der Spieler entweder die Gegner direkt vor ihm bekämpfen, oder auf Wunsch zur Seite schießen, um nicht eingekesselt zu werden. Beide dieser Waffensysteme haben unendlich Munition, wodurch nach Belieben Dauerfeuer mit ihnen gegeben werden kann.
Die Sekundärwaffe ist weitaus stärker und ist in brenzligen Situationen oder Bosskämpfen sehr von Nützen. Wie man sich allerdings denken kann ist diese nur begrenzt verfügbar und wird erst nach Abschluss einer Mission wieder aufgefüllt.
Abgesehen von der Seitenwaffe bietet Saviors leider nichts, was es von der breiten Masse an Shoot'em-Ups abhebt. Zeitgleich haben die Entwickler aber auch keine Experimente versucht, die nicht funktionieren könnten.
Was im Klartext bedeutet, dass hier ein grundsolides Gameplay, ohne Schnörkel, Experimente oder Besonderheiten geboten wird.
Technisch solide Indiekost
Grafisch bietet Saviors, für die 99 Cent welche das Spiel unreduziert auf Steam kostet, eine wirklich gute Leistung. Überall auf dem Bildschirm explodieren Gegner oder feuern mit ihren farbenfrohen Projektilen durch die Gegend. Für einen Indie-Shooter, in dieser Preisklasse, kann man nicht meckern. Lediglich die Hintergründe wirken teilweise etwas steril und leblos, was bei dem Feuerwerk im Vordergrund aber nicht wirklich stört.
Die Soundeffekte wissen leider auch nicht wirklich zu begeistern. Sowohl Schuss- als auch Schadensgeräusche sind sehr schwach ausgefallen.
Als Entschädigung dafür, erhält man jedoch einen sehr guten Soundtrack, welcher das Spielgeschehen wunderbar untermalt und aus gutem Grund separat zum Kauf angeboten wird.

Saviors in einem Satz: Altbewährtes, gekonnt präsentiert!
SAVIORS
Genre: Shoot'em Up | Entwickler: Sharpened Edge Studios | System: PC | Jahr: 2016

7
Wertung:
7 von 10 Punkte
Unterm Strich ist Saviors ein durchweg gelungener Vertikalshooter, der mit seinem frei wählbaren Schwierigkeitsgrad, sowohl neuen, wie auch abgehärteten Shoot’em-Up Spielern Freude bereitet.
Leider fehlt es dem Spiel etwas an Eigenständigkeit und jeder Besonderheit, wodurch es in der Masse untergeht.
Pro:
- Sehr guter Soundtrack
- Frei wählbare Power-Ups
- eingängige Steuerung
- altbewährtes Spielprinzip
Kontra:
- schwache Hintergrundgrafiken
- "verskillen" im Storymodus möglich
- keine wirklichen Besonderheiten
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