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ISLAND SAVER - PC Review


Gelungene Sensibilisierung


Wenn eine Bank zum Publisher für ein Spiel wird, ist das schon seltsam genug. Wenn das Spiel selbst nun auch noch Kindern die Themen Recycling, Sparen, Zinsen, Kredite und Steuern versucht näherzubringen, wirkt das schon fast surreal.

 

Und hier kommt der wirklich verstörende Teil: Das Ding funktioniert – Island Saver ist richtig gut!

Ein Bionaut räumt auf

Wir schlüpfen in die Rolle eines sogenannten „Bionauten“, der auf einer tropischen Inselgruppe landet.

 

Von einem Inselparadies kann aber nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil: Überall liegt Müll herum und sowohl Tiere, wie auch Pflanzen sind mit einer schwarzen Flüssigkeit verdreckt, welche vom Spiel schlicht „Pampe“ genannt wird.

 

So machen wir uns also auf, die farbenfrohen Inseln, aus der Ego-Perspektive vom Dreck zu befreien.

Was auf den Screenshots aussieht, wie die Waffe aus einem Ego-Shooter ist tatsächlich der sogenannte „Müllvernichter“ - Quasi unsere Allroundwaffe gegen die Umweltverschmutzung.

 

Mit diesem lässt sich Wasser aus dem Meer sammeln was zum Reinigen von Umwelt und dem Retten von „Spartieren“ benutzt werden kann. Dazu spritzen wir die allgegenwärtige Pampe von Pflanzen und sammeln per Ansaugfunktion Plastik-, Metall-, und Glasmüll auf. Ist der Müllvernichter voll, müssen wir ihn an Recyclingstationen entleeren, wofür wir dann etwas Geld erhalten.

 

Zum „ballern“ wird der Müllvernichter immer dann benutzt, wenn unsere Gegner, die „Dreckspatzen“ auftauchen. Diese versuchen, alles was wir gesäubert haben wieder mit Pampe zu beschmieren. Als Munition dient uns in diesem Fall auch wieder Wasser, mit dem sich die Dreckspatzen leicht in die Schranken weisen lassen.

Rettet die Spartiere!

Statt normaler Tiere finden wir in Island Saver die sogenannten Spartiere, die, wenn sie sauber sind und genug Nahrung finden, für uns Geld ansparen.

 

Haben sich diese satt gefressen erhalten wir Geld, welches sie für uns angefressen haben.

 

Damit die sich die Tierchen möglichst schnell vollfressen müssen wir nicht nur die Pflanzen von denen sie sich ernähren nicht nur säubern, sondern auch regelmäßig anbauen. Dafür kaufen wir uns im Shop einfach den passenden Samen, pflanzen diesen ein und gießen ihn. So werden unsere Spartiere schnell rund und voll mit Münzen.

 

Das verdiente Geld können wir dann zum Bankautomaten bringen, der für uns mit der Zeit Zinsen für das angesparte Geld generiert. Vom Geld wiederum lassen sich Samen für Pflanzen kaufen, von denen sich die Spartiere ernähren oder Verbesserungen für den Müllvernichter selbst.

Im Spielverlauf treffen wir auch auf Spartiere, die uns für ihre Rettung mit Geld in Fremdwährungen belohnen. Dieses Geld müssen wir dann natürlich erst einmal eintauschen. Dafür benutzen wir dann einen Geldwechselautomaten, der uns praktischerweise auch gleich den aktuellen Kurs aller im Spiel vorhandenen Währungen anzeigt.

 

Mit dem so verdienten Geld geht es dann natürlich auch gleich zurück zur Bank. Schließlich bekommen wir mit der Zeit Zinsen für unser eingezahltes Guthaben.

Zinsen, Steuern und Recycling

Reicht das angelegte Guthaben einmal nicht aus, um z.B. eine Verbesserung für den Müllvernichter zu kaufen, können wir auch einen Kredit beantragen. Ebenso fallen für alle 10 Münzen, die wir verdient haben, 1 Münze als Steuer an. Durch die gezahlten Steuern entstehen dann sogenannte „Steuermarken“, die an bestimmten Stellen im Spiel benötigt werden. Damit lassen sich dann volle Recyclingstationen entleeren, oder Brücken bauen, um neue Gebiete der Insel zu erschließen.

 

Das Spielkonzept ist angenehm anders und überrascht durch seine angenehme Eingängigkeit und Spielweise. Nie zuvor habe ich mich derart gerne mit Recycling, Steuern und Zinsen beschäftigt.

 

Auch, wenn es unverkennbar ein Werbespiel und das Logo der „National Westminster Bank“ immer wieder im Spiel zu finden ist, wurde dieses angenehmerweise sehr dezent platziert. Für diesen Text musste ich den Namen tatsächlich nachschlagen, da er nie im Vordergrund stand und ich ihn mir durch das Spiel nie merken konnte.

 

Im Vordergrund stehen eindeutig der einfach zu bedienende Spielablauf und die farbenfrohe Grafik, welche durch ihre Eingängigkeit und angenehmes Erscheinungsbild zu begeistern wissen.


Island Saver - Fazit:

Es gibt für mich keinen einzigen Grund dieses Spiel nicht zu empfehlen.

 

Island Saver bietet 3 kostenlose Inseln, die ein in sich geschlossenes Spielerlebnis bieten. Zusätzlich lässt es sich per kostenpflichtigen DLC's erweitern und sensibilisiert auf angenehme Weise für sonst sehr trockene und langweilige Thematiken.

 

Der einzige Wermutstropfen ist, dass sich in den kostenlosen Spielabschnitten nicht alle Steam-Erfolge erzielen lassen. Dafür werden die Erweiterungen benötigt.

 

Wem die bunte Optik gefällt und sich nicht an einem simplen Spielablauf stört, sollte Island Saver mal ausprobieren – Es kost ja nix.


Pro:

- Farbenfrohe Grafik

- Gute Message

- Angenehme Sensibilisierung

- Entspanntes Gameplay

- Ungewöhnliche, aber sehr gut umgesetzte Idee

 

Kontra:

- Für Erwachsene & minimal erfahrene Spieler viel zu einfach


Island Saver

Genre: Adventure
System: PC
Jahr: 2020
Entwickler: Stormcloud Games Limited
Publisher: National Westminster Bank plc
Shop: Steam

 7 / 10  

Island Saver - in einem Satz:

Gelungenes Werbespiel mit guter Message!

 


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