Titel: Doom 3 / Genre: Ego-Shooter / Entwickler: id Software / Publisher: id Software / Store: Steam / Preis: 4,99€
Ein perfektes Spiel von Licht und Schatten
Mit Doom 3 habe ich endlich den ersten richtig guten Ego-Shooter für euch im Programm.
Wie, am Titel bereits unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hier um die Fortsetzung der genredefinierenden Doom-Serie. Vorkenntnisse sind aber natürlich keine nötig, wurde die
Hintergrundgeschichte in den Vorgängern doch nur in den Spielanleitungen angeschnitten.

Das Tor zur Hölle
Als namenloser Marine treffen wir auf dem Mars ein, wo die Menschheit inzwischen damit begonnen hat Bergbau, Forschung und sogar
Teleporterexperimente zu betreiben.
Ein Science-Fiction Paradies ist der Mars in Doom 3 allerdings dennoch nicht: Immer mehr Personal verschwindet spurlos und die Stimmung wird zunehmend bedrohlich.
Schuld sind allerdings keine Aliens – auch, wenn man das bei einem Sci-Fi Shooter erwarten könnte, sondern vielmehr ein größenwahnsinniger Wissenschaftler, dem es gelingt ein Portal in die Hölle
selbst zu öffnen und damit versucht die gesamte Menschheit zu seiner Legion zu machen.

Schadensbegrenzung
Das erste Ziel liegt also klar auf der Hand: Die restlichen Überlebenden finden und die Dämonenbrut unter allen Umständen von der Erde
fernhalten.
Dafür sollen wir uns mit den verbliebenen Marines treffen und die Forschungsstation verteidigen bis Verstärkung eintrifft.
Um dieses Ziel zu erreichen kämpfen wir uns in dunklen Gängen durch die höllischen Monsterhorden. Obwohl Doom 3 seine Level konsequent in lichtarme, aber dafür umso beklemmende Schatten
hüllt kommen wir gut voran. Der Weg den wir zu gehen haben, ist trotz des verwinkelten Leveldesigns immer klar ersichtlich.
Oft müssen wir sogar an bereits besuchte Orten zurückkehren, um beispielsweise einen bis dahin verschlossenen Korridor zu erkunden.
Die düstere Atmosphäre ist dabei sehr wirksam. Oft genug kommt es vor, dass aus der Dunkelheit schlagartig ein Gegner vor uns auftaucht und uns einen riesigen Schrecken einjagt.

Geh nicht ins Dunkel!
Für die gekonnten Schreckmomente zeigt sich maßgeblich das Spiel von Licht und Schatten verantwortlich. Oft ist es in den dunklen, verwinkelten
Gängen nicht möglich einen Gegner direkt ausfindig zu machen. Vielmehr müssen wir dann auf verräterische Schrittgeräusche und verdächtige Schatten achten, um die Dämonenbrut rechtzeitig
auszumachen.
Damit wir nicht komplett hilflos im Dunkeln stehen gibt uns Doom 3 glücklicherweise eine Taschenlampe zur Hand. Diese funktioniert im Vergleich zu anderen Horror- & Gruselspielen sogar
ohne Batterieanzeige und kann jederzeit unbegrenzt eingesetzt werden.
Das hört sich im ersten Moment natürlich toll an und scheint in den spärlich beleuchteten Gängen der Forschungsstation sehr nützlich zu sein. Doch dieser Luxus kommt mit einem hohen Preis: Die
Taschenlampe lässt sich immer nur einzeln anwählen. Entscheiden wir uns also die Lampe zu benutzen wird automatisch unsere Waffe weggesteckt.
Das ist zwar alles andere als Spielerfreundlich und zeitweise etwas nervig immer zwischen Waffe und Taschenlampe hin und her wechseln zu müssen, doch, wie ich finde, ein richtig genialer Kniff in
Sachen Spieldesign.
So werden immer wieder regelrechte Paniksituationen geschaffen, in denen wir kurz einen Gegner oder Schatten vorbei huschen sehen, schnell auf unsere Waffe zurückwechseln, das Ziel aus den Augen
verlieren und prompt ein halbes Magazin in die Dunkelheit entleeren.

Bleib gesund!
Sollte uns einer der zahlreichen Gegner einmal Schaden zufügen wird das Zielen kurzzeitig schwerer, da sich unser Held vor Schmerzen krümmt und die
Waffe hin und her wackelt.
In diesem Fall gilt es dann möglichst zügig ein Medipack oder frische Rüstung zu finden, die uns gegen weitere Angriffe schützt.
Wie es sich für einen Oldschool Shooter gehört, werden in Doom 3 Lebensenergie und Rüstungen stets getrennt eingesammelt. Immer wieder finden wir auf unserem Weg auch Medizinschränke, die
uns eine bestimmte Zahl an Lebenspunkten spendieren und zu denen wir immer wieder zurück kehren können, bis diese aufgebraucht sind – Wer bereits Half-Life gespielt hat, weis exakt was gemeint ist.
Auf unserem Weg durch die verwinkelte Marsstation finden wir immer wieder Audiologs und PDAs der verschwunden Mitarbeiter. Diese verraten uns, gerne Zugangscodes für verschlossene Waffen- oder
Medizinschränke, welche sich sonst nicht öffnen lassen.

Das Arsenal
Um uns gegen die zahlreichen Zombies und Dämonen zu verteidigen stellt uns Doom 3 ein angenehm abwechslungsreiches Waffenarsenal zur
Verfügung: Pistole, Schrotflinte, Plasmagewehr, Raketenwerfer und im späteren Spielverlauf sogar zwei mächtige One-Hit Waffen, die sich aber nur sehr begrenzt einsetzen lassen.
Sollte uns dennoch einmal die Munition ausgehen können wir immer noch auf die -MUHAHA- gute, alte
Kettensäge oder unsere bloßen Fäuste zurückgreifen.

Kanten im Gesicht!?! - Das macht nichts!
Was ich persönlich besonders bemerkenswert finde ist, dass Doom 3, trotz seines hohen Alters, immer noch ein sehr gutes grafisches Gesamtbild
abliefert.
Nach heutigen Maßstäben wirken insbesondere die menschlichen Charaktere natürlich sehr polygonarm und kantig. Diese treffen wir nach der Einleitung aber nur noch in Ausnahmefällen an. Danach
übernimmt das erstklassige Spiel von Licht und Schatten die Hauptrolle, wodurch die Kanten im Gesicht der Charaktere dem positiven Gesamteindruck keinerlei Abbruch mehr tun können.
Die vorherrschende Dunkelheit in der wir uns durch enge Gänge voran kämpfen und regelmäßig Schatten durch den kleinen Lichtkegel unserer Taschenlampe vorbei huschen sehen, erzeugt eine
beklemmende Atmosphäre die immer wieder aufs neue in wirksamen Schreckmomenten gipfelt.
Die akustische Untermalung des Spielablaufs ist dabei ebenfalls durch und durch gelungen. Brachiale Waffensounds, das Geschrei und Geröchel der Gegner, welche wir bereits aus der Distanz
ausmachen können fügen sich perfekt in die düstere Ballerorgie ein.

Fazit:
Dank des gekonnten Spiels von Licht und Schatten und der nie nachlassenden Atmosphäre ist Doom 3 bis heute ein wahres Meisterwerk des Shooter Genres geblieben, welches sich immer noch uneingeschränkt empfehlen lässt. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der Titel im Steam-Store für lächerhafte 4,99€ zu haben ist.
Pro:
- Perfektes Spiel von Licht und Schatten
- Verwinkelt und geradlinig zugleich
- packende Atmosphäre
Contra:
- Jede gespielte Spielminute bringt uns eine Minute näher an den Endscreen =,(
Doom 3
Genre: Ego-Shooter / Horror
Jahr: 2004
Entwickler: id Software
Publisher: id Software
Store: Steam
Preis: 4,99 €
90 |
90 / 100: Herausragend!
Ein höllisches Vergnügen !
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