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BUS DRIVER [PC] - Abgefahren!

Für meinen Kleinen Nachwuchszocker war ich schon länger auf der Suche nach einem einfachen Busspiel für den PC. Da Geiz bekanntlich alles andere als Geil, sondern eher komplett bescheuert ist, bin ich zuerst beim Totaldurchfall Village Bus Driver Simulator von A Nostru gelandet.

>>HIER geht es zum Review des Schrottspiels<<


Offizieller Trailer zu Bus Driver.

Mittlerweile publishen SCS Software ihre Spiele selbst.



Abgefahren!


Nach diesem unfreiwilligen Ausflug in der Schrottindustrie, habe ich mich dann doch sehr schnell dazu entschieden, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und uns den Titel Bus Driver von SCS Software gegönnt.

 

Das Tschechische Entwicklerteam genießt schon seit einiger Zeit hohes Ansehen bei Simulationsfreunden. Dementsprechend stand der fröhlichen Busfahrt dieses Mal nichts mehr im Weg. Preislich ist Bus Driver im Steam-Store für 7,99€ zu haben. Wenn man bedenkt, dass das Spiel bereits 2007 erschienen und doch schon etwas in die Jahre gekommen ist, ist der Preis doch recht ordentlich.

 

Das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht so erwartet. Dennoch hat es sich gelohnt, zumal mir mit Bus Driver der nächste Griff ins Klo gänzlich erspart bliebt.

Der Name ist Programm

Organisatorische Aufgaben, fallen und in Bus Driver, im Gegensatz zu anderen Simulationen, nicht zu. Hier sind wir nur als Busfahrer tätig und fahren brav unsere Strecke ab. Diese können wir uns im Spielmenü aussuchen und in beliebiger Reihenfolge abarbeiten. Erst, wenn wir einige Strecken der aktuellen Stufe beendet haben, werden neue Routen freigegeben. 

Auf der Straße können wir uns durch vorsichtiges Fahren Punkte verdienen. Jede bei Rot überfahrene Ampel gibt direkt einen Punktabzug, während uns eine Grüne Ampel, beim Überqueren, mit einem „Grüne Welle Bonus“ belohnt. Genauso verhält es sich mit dem Blinker Einsatz.

 

Anhand von Richtungspfeilen auf der Straße werden wir in die Richtung der nächsten Haltestelle gelotst. Dort müssen wir natürlich halten und alle Passagiere an Bord nehmen bzw. aussteigen lassen. Hier müssen wir uns an den vorgegebenen Fahrplan halten. Eine kleine Zeitanzeige am unteren Bildschirmrand zeigt an, wie lange wir an der Haltestelle zu warten haben. Zu frühes losfahren oder stehen gelassene Fahrgäste geben natürlich auch Punktabzug.

Damit unsere Fahrgäste bei guter Laune bleiben, sollten wir stets darauf achten, keine starken Bremsmanöver aufzuführen oder Unfälle zu bauen. Ansonsten ernten wir panisches Geschrei und erhalten – Na, was wohl? Genau. Punktabzug! Wer sich hingegen konsequent an die Verkehrsregeln hält und keine Unfälle verursacht erhält regelmäßig Bonuspunkte für die Fahrt.

 

Nach einer erfolgreichen Fahrt gibt es dann eine Abrechnung der Punktzahl, mit der man sich in die lokale Highscoreliste eintragen kann. Etwas schade ist, dass sich jede Route nur mit dem vorgeschriebenen Bus abfahren lässt. Somit fällt eine freie Fahrzeugwahl komplett flach.




Das Fahrverhalten

Das Fahrverhalten unseres Busses ist dabei jederzeit nachvollziehbar. In engen Kurven kommen wir mit den langen Schlachtschiffen oftmals in schwierige Situationen, die sich nur durch kräftiges Ausholen meistern lassen.

Auch will das Bremsen geübt sein. Da unsere Fahrgäste nicht begeistert von Vollbremsungen sind, müssen wir jedes auch noch so kleine Bremsmanöver rechtzeitig einleiten. Das ist angenehm realistisch, während die Steuerung dennoch angenehm eingängig bleibt.

 

Das einzige wirkliche Problem, welches sich bei der Steuerung zeigt, ist, dass ein angeschlossenes Gamepad nicht automatisch erkannt wird. Wollen wir damit spielen, muss es komplett eingerichtet werden, inkl. Achsensensibilität. Das ist nötig, damit wir nicht beim bloßen antippen der Bremstaste gleich eine Vollbremsung hinlegen.

 

Zwar ist es etwas ungünstig, alles komplett neu einrichten zu müssen, doch im Gegensatz zu anderen Rennspielen auf Steam bleiben die Einstellungen dauerhaft gespeichert.

(Garfield Kart-Review… ich schaue in deine Richtung!!! – PFUI, böse Katze!!!)

Die leere Großstadt

Alle Fahrten, die wir in Bus Driver antreten finden in derselben Stadt statt. Diese reicht dabei von engen Straßenschluchten über Autobahnen, kurvige Straßen außerhalb der Stadt bis hin zu schneebedeckte Bergstraßen. Für die optische Abwechslung ist also gesorgt. Lediglich die Stadt wirkt nicht sonderlich lebendig. Einerseits liegt das daran, dass es keinen einzigen Fußgänger, aber massenhaft Zebrastreifen gibt, was leider nicht sonderlich positiv auffällt. Auch an der Bushaltestelle sehen wir unsere Fahrgäste nur als nicht animierte Standmännchen, die bewegungslos in der Gegend herumstehen.
Andere Verkehrsteilnehmer treffen wir hingegen in rauen Mengen, welche scheinbar kein Problem mit ihren Bremsen haben. Diese stoppen immer aus voller Fahrt schlagartig ab, wenn eine Ampel auf Rot wechselt. Das ist an für sich zwar kein Problem, welches uns während des Spielens behindert, sieht aber unglaublich unrealistisch aus und zerstört das angenehme „Mittendringefühl“ welches sich zeitweise durchaus einstellt – Schade.

 

Die Soundkulisse ist leider nicht sonderlich gut ausgefallen. Während uns im Hauptmenü noch fröhliche Musik um die Ohren dudelt, herrscht während der Fahrt Großteils Stille. Lediglich das monotone Geräusch des Motors begleitet und auf den langen Fahrten durch die Großstadt. Ein Radio oder ähnliches können wir leider nicht hinzuschalten. Wobei ich zugeben muss, dass das dezente, durchgehende Rauschen des Motors nach einer Weile tatsächlich irgendwie beruhigend auf mich wirkte. (O_O)




Pro:

+ Perfekter Einstieg ins Simulationsgenre

+ Abwechslungsreiche Strecken

+ Gute Steuerung

 

Kontra:

- Unbelebte Großstadt

- Keine Details abseits der Straße

- Musik nur im Hauptmenü

- Unglaubwürdiges Fahrverhalten anderer Verkehrsteilnehmer


Ich war wirklich positiv überrascht, wie viel Spaß es gemacht hat, sich nach Möglichkeit an die Verkehrsregeln zu halten und nebenbei zu versuchen pünktlich an der Endhaltestelle anzukommen. Zuvor habe ich mich nie wirklich für Simulationen, gleich welcher Art, interessiert. Diese erschienen mir auf den ersten Blick immer zu langweilig. Bus Driver konnte mich vom Gegenteil überzeugen. Jetzt kann ich plötzlich nachvollziehen, warum sich dieses Genre einer solchen Beliebtheit erfreut. Man kann abschalten und seinen virtuellen Job genießen, obwohl man immer wieder auf verschiedene Kleinigkeiten achten muss.

 

Im Fall von Bus Driver hätten ein paar mehr grafische Details und eine lebendigere Spielwelt nicht geschadet, doch das Spiel ist zweifelsohne ein guter, unkomplizierter Einstieg in das Genre der Automobilsimulationen.


BUS DRIVER


Genre: Simulation

System: PC

Entwickler: SCS Software

Jahr: 2007

79

 

79 / 100: Guter Einstieg ins Simulationsgenre!

 



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