Das Horrorkabinett von Perathia
Azurik erlaubt sich gleich nach dem einlegen der Spiele-DVD eine Frechheit sondergleichen:
Erst wird der Spieler, durch ein wirklich exzellentes Redner-Intro beinahe notgeil auf das eigentliche Spiel und dessen interessante Storyline gemacht. Doch das Gameplay, dass man dann vorgesetzt bekommt, wird den Spieler eher zum kotzen, als in spielerische Wollust bringen...
Um, Azuriks Fantasywelt, genannt “Perathia” möglichst gut einzufangen, haben die Entwickler viele Farbenfrohe und Animationstechnisch recht ansehnliche Gegnertypen eingebaut, die man durch simples Knöpfchen drücken problemlos eliminieren kann. Viel komplizierter werden die, recht häufigen, Kämpfe, aber nicht – Später, lernt der Spielecharakter zwar noch einige Spezialmanöver wie z.B. das heraufbeschwören einer Erdrüstung – Doch diese kleinen spielerischen Finessen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich fast alle Kämpfe, durch Buttonmashing, gewinnen lassen.
Nur extrem selten muss der Spieler auf ausgefallene Tricks zurückgreifen, um einen Gegner über die Scheide springen zu lassen.
Die eben
angesprochenen Spezialmanöver können aber erst verwendet werden, wenn man die in ganz
Perathia versteckten Elementarscheiben eingesammelt hat.
Die Elementarscheiben stehen, wie der Name schon vermuten lässt, stellvertretend für die verschiedenen Kräfte der Elemente, wie Erde, Wasser, Feuer, Licht und Finsternis.
Wie man es aber schon erwarten könnte, sind auch böse Mächte hinter den Scheiben her um sie für sich zu nutzen.
So viel zur Story von
Azurik, und nun zurück zum Gameplay:
Wie, für
Action-Adventures üblich, gilt es auch hier einige Rätsel zu lösen. Diese sind aber leider (so finde ich zumindest) einfach nur doof oder unlogisch – Hier, wäre es besser gewesen, dass man
die Rätsel weggelassen hätte. Denn, als reines
Hack´n-Slay wäre
Azurik wenigstens eine durchschnittliche und leicht verdauliche Action-Kost für zwischendurch geworden.
Doch leider, ist die Bedienung ebenfalls nicht sonderlich gut gelungen, denn vor allem, durch doppelt belegte Tasten, wird jeglicher Spielspaß im Keim erstickt – Zudem ist die Steuerung der Spielfigur, an
sich, viel zu träge und ungenau.
Doch damit nicht genug: Grafik und Sound unterstreichen den bisherigen Eindruck des Spiels nahezu perfekt. Denn,
grafisch akzeptabel sind lediglich die - anfangs erwähnten - Charaktermodelle und farbenfrohen
NPC´s, alles
andere, wie Umgebungsgrafik oder Effekte, sind entweder mit verwaschenen Texturen ausgestattet oder bestenfalls mit „hässlich“ zu umschreiben.
Das Einzige, was an der Grafik durchaus gelungen ist, ist, dass es weder ruckelt und, dass es keine PAL-Balken gibt. Ebenfalls ist die Weitsicht, innerhalb der Spielwelt, recht gut, doch, durch die recht
miesen Texturen wirkt alles mehr schlecht als recht.
Während
die Qualität der Sprachausgabe in den
Cutscenes von
„erträglich“ bis „gut“ reicht, merken erfahrenere Zocker sofort, dass die, während des Spielverlaufs, eingespielten Sprachsamples, hundertprozentig abgelesen wurden - und das zu allem
Überfluss auch noch ziemlich schlecht!
Der restliche Sound wie Umgebungsgeräusche und ähnliches, fügt sich perfekt in dieses technische und spielerische Horrorkabinett mit ein.
Azurik: Rise Of Perathia
Genre: | Action-Adventure |
System: | Xbox |
Jahr: | 2001 |
Entwickler: | Adrenium |
5 / 10
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