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ROARR! - PC Review


Ein T-Rex macht Randale!


Die T-Rex Dame Sue schlief für Millionen Jahre einen friedlichen Schlaf. Doch dann kamen plötzlich Aliens auf die Erde und störten ihre Ruhe. Angefressen, wie man nach dem Aufstehen nun mal ist, gefällt das Sue natürlich nicht. Unfreiwillig macht Sie sich nun also auf den Weg die Alien Invasion zu stoppen und ganz nebenbei die Menschheit zu retten (wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist alle Gebäude in Sichtweite niederzutrampeln).

Das ist der storytechnische Aufhänger von Roarr!, welcher belangloser kaum sein könnte. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, denn das Spielchen ist ein kleiner Monster Brawler in dem wir entweder im Alleingang, oder mit bis zu vier Spielern, massenhaft Außerirdische verprügeln. Was ich persönlich dabei sehr cool finde ist, dass sich dieser Koop auch lokal an einem Bildschirm spielen lässt: Einfach einen Mitspieler geschnappt, schnell ein zweites Gamepad an gestöpselt und schon kann es losgehen.

Buttonmashing in Reinkultur

In der Rolle von Sue hüpfen und prügeln wir uns durch verschiedene Landschaften, während wir massig Häuser und Bäume auf unserem Weg niedertrampeln. Dabei werden wir immer von einer unsichtbaren Wand vom Weiterkommen gehindert. Diese verschwindet erst, wenn wir alle Gegner im aktuellen Gebiet erledigt haben.

Für Angriffe stehen uns zwei Standardangriffe zur Verfügung: Beißen und Schlagen, während wir durch Springen und abrollen den gegnerischen Angriffen ausweichen können. Bestimmte Tastenkombinationen lösen dabei stärkere Angriffe aus, wie beispielsweise ein flammender Rollangriff.


Das dumme dabei ist, dass das komplette Kampfsystem des Prügelspiels auf bloßes Buttonmashing mit gelegentlichem Ausweichen herausläuft. Daher benutzt man einen Spezialmove nach dem anderen, um möglichst wenig Schaden einzustecken. Alternativ können wir den Gegnern auch davonhüpfen, denn Sues Sprünge sind unverhältnismäßig hoch. Das sieht im ersten Moment sehr seltsam aus und scheint ein Bug zu sein. Dem ist aber nicht so. Diese hohen Sprünge, mit denen wir für alle Standardgegner unangreifbar sind, werden in den Bosskämpfen, am Levelende, sehr nützlich. Diese sind riesig und lassen sich nur durch Angriffe während des Sprungs erreichen. Da ist es natürlich nützlich, dass unsere T-Rex Dame in der Luft stehen bleibt, wenn wir während eines Sprungs eine Aktion ausführen. So können wir dann auch in der Luft einem gegnerischen Angriff ausweichen.

Gebrüll aus der Urzeit

Da nur Prügeln und beißen auf Dauer etwas langweilig wird, gibt uns Roarr! Noch einen Spezialangriff mit auf den Weg. Diesen können wir nur aufladen, indem wir für Zerstörung sorgen und fleißig Gebäude niedertrampeln. Wirkliche „Zerstörung“ richten wir allerdings nicht an. In bester Cartoon-Manier fliegt alles was wir berühren einfach durch die Gegend und wird dann auch schon nach kurzer Zeit wieder ausgeblendet. Ist der Spezialangriff aufgeladen können wir Sue brüllen lassen, was alle Standardgegner sofort ausschaltet.


Während des Test habe ich mich dabei erwischt, wie ich nur noch gebrüllt und nahezu komplett auf die Standardangriffe verzichtet habe. Gebäude und Bäume umrennen, das Gebrüll aufladen und so alle Aliens auf einmal ausschalten hat sich als weitaus effektiver erwiesen, wie sich stundenlang durch die Monsterhorden zu kloppen. Dadurch wurde das Spiel weitaus einfacher. Schon fast zu einfach. Lediglich der letzte Level, stellte eine halbwegs brauchbare Herausforderung dar.

Fröhliche Darstellung

Das Gegnerdesign ist hier recht amüsant ausgefallen: Tintenfischaliens, ein schwarzes Monster auf einem Riesenrad, Aliens mit Kran auf dem Rücken. Die Bosse sind mit einer Mixtur aus Hai und Schiff oder einer aggressiven Sphinx nicht minder bekloppt. Da passt es natürlich perfekt ins Bild, dass wir unserem T-Rex verschiedene Outfits verpassen können.
In einem rosa Tütü verprügelt sich eine Sphinx nachweislich angenehmer!

Die musikalische Untermalung ist gut gelungen. Unsere Prügelei wird von einem fröhlichen Musikstück begleitet, welches den Spielablauf angenehm untermalt. Allerdings gibt es für das ganze Spiel nur ein einziges Lied, was nach einiger Zeit logischerweise ziemlich monoton wird.
Die restlichen Soundeffekte fallen leider sehr schwach aus. Auch im größten Kampfgetümmel sind kaum Geräusche wahrnehmbar. Selbst der Spezialangriff von Sue, das Gebrüll, fällt sehr leise aus und klingt alles andere als nach einem mächtigen T-Rex.

Bei der grafischen Darstellung habe ich hingegen nichts zu beanstanden. Alles wird in einem durchweg sympathischen Comiclook präsentiert. Da stört es auch nicht, dass die verwendeten Farben etwas zu hell geraten sind. Irgendwie entsteht der Eindruck, als ob einige Texturen leuchten sollen. Stattdessen sind sie aber einfach nur auf Hell getrimmt.


Roarr! - The Adventures Of Rampage Rex - Fazit:

Insgesamt haben wir hier ein komplett stupides Beat’em Up vor uns, welches durch seine liebevolle Aufmachung und sympathische Grafik einen amüsanten Trashfaktor entwickelt. Es wäre komplett übertrieben zu sagen, dass Roarr! so schlecht ist, dass es gut ist.

 

Tatsächlich ist es aber so stupide, dass es Spaß macht.


 Pro:

- Angenehme Comicoptik

- Passendes Musikstück

- Witzig anzusehen

 

Contra:

- Monotones Buttonmashing

- Kurze Spieldauer

- Zu leicht


Roarr! The Adventures Of Rampage Rex - Jurassic Edition

 

Genre: Beat'em Up
System: PC
Jahr: 2018
Entwickler: Born Lucky Games
Publisher: Klabater
genutzter Shop: Steam
   

 6 / 10  

Roarr! - in einem Satz:

Stupider, aber unterhaltsamer Brawler!


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