· 

MANEATER - PC Review

Schwimmen auf eigene Gefahr!

Bereits das Tutorial macht klar, was wir in Maneater werden sollen: Die unangefochtene Spitze der Nahrungskette und größte Killermaschine des Meeres!

 

So durchschwimmen wir das Meer, immer auf der Suche nach frischer Beute und sollten uns Menschen begegnen, so bleiben wir auch weiterhin die Spitze der Nahrungskette.

 

Bon Appetit!



Nach dem Tutorial, in dem wir die Grundfunktionen als ausgewachsener Hai kennengelernt haben, übernehmen wir im eigentlichen Spiel ein Jungtier. In dessen Rolle müssen wir nun Fressen, Kämpfen und uns weiterentwickeln, um zu überleben.

 

Fressen können wir alle Tiere, die sich finden lassen. Das bringt uns nicht nur Erfahrung, sondern regeneriert auch unsere Lebensenergie. Denn, als kleiner Hai stehen wir selbst noch auf der Speisekarte von größeren Raubtieren. 

 

 

So dauert es auch nicht lange, bis wir unseren ersten Kontakt mit einem Alligator haben, in dem es bereits gilt: Fressen oder gefressen werden!


Open World

Anhand der praktischen Übersichtskarte lässt sich schnell erkennen, dass wir uns in einer recht weitläufigen Spielwelt bewegen können. Eine wirkliche Open World haben wir allerdings nicht in Maneater. Vielmehr handelt es sich bei der Spielwelt um größere einzelne Areale, die über Tunnel miteinander verbunden und in sich geschlossen sind.

 

Um neue Areale freizuschalten, müssen wir die jeweilige Levelvoraussetzung erreicht haben. Erst dann lässt sich der Tunnel passieren.


Pseudo Dokumentation

Maneater präsentiert sich dabei selbst als Pseudo Dokumentation. Hier bekommen wir einen Hai Jäger vorgestellt, der als Endboss fungiert. Andere Jäger treffen wir im Spielverlauf zwar auch, in ihrer Rolle als Zwischenboss, doch diese haben leider keine eigenen Cutscenes spendiert bekommen und haben daher keinerlei Persönlichkeit oder Wiedererkennungswert.

 

Angenehm hingegen ist der Sprecher, welcher immer wieder unsere Handlungen kommentiert und es sogar schafft unser gelegentliches Ableben mit seinem Trash TV Charme amüsant zu gestalten.

Mit Level 5 einen Level 15 Alligator zu jagen ist genauso spaßig, wie es sich anhört...
Mit Level 5 einen Level 15 Alligator zu jagen ist genauso spaßig, wie es sich anhört...

Hartes Grinden

Das Aufleveln ist so eine Sache für sich: Um es effektiv zu gestalten müssen wir uns darauf einlassen alles sofort zu Fressen, was uns vor die Kauleiste kommt. Schildkröten, Hechte, andere Raubfische, Alligatoren... nichts darf vor uns sicher sein. Trotzdem setzt uns das Spiel Missionen vor, in denen wir gegen weitaus stärkere Gegner antreten müssen.

 

Insbesondere zu Spielbeginn ist der Levelunterschied so groß, dass wir etwas tricksen müssen:

 

Die Gegner KI hat einen klar definierten Bewegungsradius. Treffen wir also einen zu starken Gegner müssen wir nur so lange fliehen, bis dieser wieder umdreht. So können wir den Gegner zu seiner Grenze locken, ihn dort immer wieder kurz angreifen und uns direkt zurückziehen. Zu weit darf er allerdings nicht in sein Revier zurückkehren, da sich dort sonst seine Lebensenergie regeneriert.

 

Bei einem großen Levelunterschied dauert das entsprechend lange und leider alles andere als spaßig. Aber, da die einzige Alternative stundenlanges Fressen von schwachen Tieren ist, die sich nicht einmal wehren, ist das leider unumgänglich. 

 

Als Belohnung für unser fleischiges XP Erfressen, werden wir mit neuen Anpassungen für unseren Hai belohnt. In einer Unterwasserhöhle, die auch unser Start- & Rücksetzpunkt ist, können wir neue Organe oder Hautfarben auswählen. 

 

Je weiter wir wachsen, desto mehr Fähigkeiten erlangen wir, die wir dann während der Jagd oder in einem Kampf gut gebrauchen können. 

 

Die Kämpfe sind dabei leider immer etwas chaotisch. Oft verlieren wir den Gegner aus den Augen und müssen dann blind versuchen auszuweichen, ohne zu wissen, wo sich dieser befindet. Die eigenen Angriffe lassen sich nur schwer koordinieren, weshalb, trotz mehrerer Fähigkeiten, oft nur schnelles Tastenhämmern angesagt ist.



Punkten kann Maneater hingegen mit seiner Präsentation. Während der amüsante Trash TV Kommentator ab und zu für ein Schmunzeln sorgt, werden unsere Augen von schönen Umgebungen verwöhnt. Sowohl unter wie auch über der Wasseroberfläche lassen sich immer wieder schön gestaltete Bereiche entdecken, die zu einer etwas ausgedehnteren Jagd einladen. Das ist ein angenehmer Pluspunkt, denn das ständige Fressen, um XP zu Grinden, würde ohne die Spielwelt nicht lange bei der Stange halten.


Pro:

- Amüsante Inszenierung als Trash TV Dokumentation.

- Hübsche Landschaften über und unter Wasser.

- Hai Evolutionen und Anpassungen.

 

Kontra: 

- Unübersichtliche und hektische Kämpfe.

- Dementsprechend endet das Kampfsystem, in wildem Tastenhämmern.

- Kontinuierliches Grinden (Fressen).


MANEATER


Genre: Adventure | Entwickler: Tripwire Interactive | System: PC | Jahr: 2020


  5  

Wertung: 5 von 10 Punkte

Maneater ist definitiv ein interessanter Titel mit ungewöhnlichem Ansatz. In keinem anderen Spiel war ich je als Hai unterwegs und konnte mich Rollenspiel-Like aufleveln.

 

Doch genau hier liegt das Problem: Das Sammeln von Erfahrung erfordert hartes Gegrinde. Zu allem Überfluss bekommt man dann noch direkt zu Spielbeginn Gegner vorgesetzt, die einen viel höheren Level haben, wie man selbst.

 

Da helfen die vielen versteckten Orte, Gags und schönen Unterwasserlandschaften - die Maneater durchaus hat - leider nicht mehr viel.

 

Der sofortige und massive Grindzwang raubt dem Spiel jedes Potenzial, weshalb ich es nur grindwilligen Haifans empfehlen kann und auch die, sollten es vorher erst einmal anspielen.



Kommentar schreiben

Kommentare: 0