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BLACK [Playstation 2] - Sgt. Kellars kaukasische Sightbombingtour

Gameplay der deutschen Version von BLACK (PS2)


BLACK: Sgt. Kellars kaukasische Sightbombingtour

Ego-Shooter | 2006 | Criterion Games | Playstation 2

Sergeant Kellar hat es wirklich nicht leicht. Nicht nur, dass der arme Mann seinen Lebensunterhalt damit verdient, Terroristen quer über den Globus zu jagen und damit tagtäglich sein Leben riskiert. Nun, wurde der Protagonist des Ego-Shooters Black auch noch von seinen eigenen Leuten gefangen genommen und muss sich in einem Verhör, wegen seiner jüngsten Aktivitäten gegen die Terrororganisation „Seventh Wave“  verantworten. Während diesen hat er nicht nur einmal Befehlsverweigerung begangen.


Warnung vorweg: Story mit Cliffhanger

Die Zwischensequenzen, in denen dieses Verhör dargestellt wird treiben die Handlung voran. Ansprechenderweise wurden die Videosequenzen nicht vorgerendert, sondern mit echten Schauspielern verfilmt. Das eigentliche Spielgeschehen findet dabei in Rückblenden statt und stellt die Ereignisse dar, die zur Verhaftung des Protagonisten geführt haben.

 

Leider legte der Entwickler Criterion seinen Shooter Black auf zwei Teile an, von denen der zweite nie erschienen ist. Daher lässt das Spiel gerade dann seine Handlung mit einem Cliffhanger enden, als Sgt. Kellar den Hintermännern von Seventh Wave scheinbar schon sehr nahe gekommen ist.

 

 

Glücklicherweise geht die Tiefe der Handlung aber nie über ein „Sargeant Kellar wird zu Ort X geschickt, um Vorhaben Y von Seventh Wave zu unterbinden“ hinaus. Daher ist das ganze Drama, um die nicht zu Ende gebrachte Story etwas weniger schlimm, als es sich im ersten Moment anhört. Dennoch soll es nicht unerwähnt bleiben, da eine unvollständige Handlung den Spieler natürlich immer etwas unbefriedigt zurück lässt.


Boombastische Aussichten

Das Hauptaugenmerk der Entwickler lag bei Black ohnehin nicht auf einer möglichst komplexen Handlung, sondern auf der bombastischen Inszenierung des ansonsten sehr „old-schooligen“ Shooter-Gameplays, welches uns weder Fahrzeugsequenzen noch Schleicheinlagen abverlangt. Nicht einmal das allseits bekannte, muntere Schalter drücken ist in Black angesagt, sondern lediglich das Levelende muss erreicht werden. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad sollen noch eine bestimmte Anzahl von Geheimdokumenten gefunden oder bestimmte Objekte zerstört werden.

 

An sich hört sich das jetzt nach gewohntem Shooter-Einheitsbrei an und genau genommen ist Black in spielerischer Hinsicht auch nichts anderes: Ballern bis zum Levelende.


Was den geneigten Shooter Freund aber dennoch bis zur Endsequenz bei der Stange hält, ist wie sich Black zu präsentieren weis. Bereits in der ersten Mission fällt dies positiv auf, als kurz nach Levelbeginn das erste Gebäude in die Luft fliegt und kurz darauf vom Spieler selbst ein Kirchturm zum Einsturz gebracht wird. Allgemein ist es beachtlich was die Entwickler von Criterion hier für ein grafisches Feuerwerk aus der PS2-Hardware herausgekitzelt haben. 

Mächtige Explosionen wechseln sich mit sehenswerten Rauch-, Licht- und Feuereffekten ab. Lediglich einige Bodentexturen – insbesondere, das, was wohl „Gras“ darstellen soll – fallen etwas ab.


Dafür gibt es aber eine teilweise zerstörbare Umgebung, die so manchen Spielabschnitt, dank der durchgehenden Action, in Schutt und Asche verwandelt. So fällt der undefinierbare Matsch am Boden nicht sehr ins Gewicht.

 

Etwas ärgerlicher sind da schon ein paar unsaubere Animationen der Gegner. Im Nahkampf sind diese zwar ausgezeichnet und wirken butterweich, doch bei einem Feuergefecht über größere Distanz, fällt aus, das hier etwas Leistung eingespart wurde: So bewegen sich die Gegner bei einem Distanztreffer nur abgehackt, als ob einige Zwischenbewegungen fehlen würden. Doch angesichts des restlichen Effekte, die Criterion hier mit einem Spiel für die Playstation 2 abgeliefert hat, lässt sich auch das durchaus entschuldigen.


Krach-Boom-Sound

An der Soundcodierung hingegen, lässt sich nicht einmal im Detail etwas bemängeln. Diese ist ausgezeichnet geworden: Schreiende Feinde, heftiges Mündungsfeuer und gewaltige Explosionen lassen die Zockerbude auf Wunsch erbeben. Auch, die für das Spiel ausgesuchten Musikstücke müssen sich nicht verstecken. Obwohl sich diese während eines Spielabschnittes ab und an wiederholen, untermalen sie den Spielablauf durchaus gekonnt und vermitteln eine angenehme Dramatik während der Feuergefechte.

Boom macht der Shooter

Das Gameplay beschränkt sich, wie eingangs erwähnt, auf das nötigste was einen Ego-Shooter ausmacht. Die eigentlichen Missionsziele mögen mit „Erreiche die Grenze“, oder „Finde diese und jene Person“ betitelt sein, doch im Grunde muss immer nur das Levelende erreicht werden. Um sich den Anhängern von „Seventh Wave“  erwehren zu können, greift Sgt. Kellar auf ein reichhaltiges und modernes Waffenarsenal zurück, welches von MP und Uzi über Schrotflinte und AK, bis hin zu einem Raketenwerfer reicht. Etwas seltsam sind dabei nur die Designentscheidungen, dass unsere Spielfigur weder hüpfen noch Türen auf konventionelle Art und Weise öffnen kann. So muss unser Held um jede noch so kleine Erhöhung herumlaufen, anstatt einfach darüber springen zu können. Steht er vor einer verschlossenen Tür, kann diese nur unter Zuhilfenahme einer Pumpgun oder von Granaten geöffnet werden.

 

Ein seltsames, aber explosives Spieldesign!


BLACK

Das Bombanski Urteil:


Genre: Action

Entwickler: Criterion Games

System: Playstation 2

Jahr: 2006

78


BLACK ist ein gutes Actionfeuerwerk, das die technischen Möglichkeiten der PS2 voll ausreizt und sein altbackenes Gameplay durch die grandiose Inszenierung weitestgehend überspielen kann.  Action-Fans werden hier gut bedient!


Pro:

  • Teilweise zerstörbare Umgebung

Kontra:

  • Monotoner Spielablauf
  • Dauerfeuer leichter als Zielen
  • Held ist unfähig zu springen·     

Das zum Öffnen einer verschlossenen Tür Gewaltanwendung von Nöten ist, sehe ich noch ein – das macht Sinn. Schließlich wollen uns die Gegner draußen halten. Natürlich schließen sie die Tür ab. Aber, dass der Protagonist von Black unfähig ist über kleinste Erhöhungen zu klettern sorgt für unnötige Laufwege.


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