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Ubermosh (PC)

Ubermosh ist ein brutaler, highscorebasierter Indie-Shooter, welcher uns in regelmäßigen Abständen Schweißperlen auf die Stirn treibt.

 

Mit "brutal" ist hier allerdings in keinster Weise die Gewaltdarstellung des Spieles gemeint. Auch wenn es sich bei Ubermosh um ein Actionspiel - genauer gesagt, um einen Top-Down Shooter - handelt, bei dem fleißig auf Gegner geschossen oder alternativ mit dem Schwert eingehackt wird.

 

Nein!

 

Diese Aussage bezieht sich auf den Schwierigkeitsgrad und das unbarmherzige Spieldesign von Ubermosh.

 

Vor Spielbeginn stimmt uns ein harter, düsterer Soundtrack passend auf das ein, was im Spiel selbst gleich geschehen wird:

 

Wir betreten eine dunkle, karge Spielwelt, die mit ihrer Retro-Pixel Optik zu den Erwartungen passt, die man an ein kleines Indiespiel richtet.

 

Kaum machen wir unseren ersten Schritt, beginnt auch schon ein Countdown, in der oberen linken Bildschirmecke, von 90 Sekunden an rückwärts zu zählen. Dieser steht für die Zeit, die wir zur Verfügung haben, um möglichst viele Punkte für unsere Highscore einzufahren.

 

Das hört sich im ersten Moment, selbst für ein Arcadespiel, in dem es nur um eine möglichst hohe Punktzahl geht, nach sehr wenig Zeit an. Tatsächlich, können aber nur die geübtesten Spieler dieses Zeitlimit voll ausschöpfen.

 

Der Schwierigkeitsgrad, dem wir uns in Ubermosh stellen, ist derart hoch, dass eine Runde bereits nach wenigen Sekunden vorbei sein kann.

 

Der Grund dafür ist ganz einfach: Aus allen Richtungen beginnen sofort Gegner auf unsere Spielfigur einzustürmen: Die einzige Möglichkeit zu überleben, ist unser Schwert zu verwenden. Mit diesem können wir, durch einen Klick auf die rechte Maustaste, attackieren oder sogar gegnerische Projektile zerschneiden und auf unsere Widersacher zurückwerfen.

 

Ist der erste Gegner niedergestreckt, können wir auch schon dessen Waffe einsammeln. Im Gegensatz zum Spieler sind alle Feine in Ubermosh von Anfang an mit Schusswaffen ausgerüstet. Das einsammeln der neuen Waffen ist natürlich durchaus sinnvoll, da wir uns als reiner Nahkämpfer nur sehr schwer im Kampfgetümmel behaupten können.

Haben wir dann endlich eine Feuerwaffe in unseren Besitz gebracht, können wir diese umgehend mit der linken Maustaste abfeuern.

 

Die restliche Steuerung ist denkbar intuitiv und richtet sich nach den bekannten Standards für Top-Down Shooter: W,A,S,D wird zum Bewegen der Spielfigur verwendet, während mit der Maus gezielt wird.

 

Somit sind nun gute Voraussetzungen geschaffen, dem nie endenden Ansturm von Gegnern lange Stand zu halten – Oder etwa doch nicht?

 

Natürlich nicht: Die Verwendung der Schusswaffen macht uns das Leben zwar erheblich leichter, ist aber in keinster Weise ein Garant dafür, dass wir das Ende des neunzig sekündigen Countdowns erleben. Grund dafür ist, dass Ubermosh keinerlei Lebensanzeige für unsere Spielfigur bereithält: Jeder Treffer, der wir erleiden, ist sofort tödlich und kostet uns eines der sehr begrenzten Bildschirmleben. Zu allem Überfluss erhalten wir auch keinerlei Information darüber ob wir getroffen worden sind, geschweige denn einen Spawnschutz in Form einer kurzen Unverwundbarkeit, nach dem einstecken eines Treffers.

Das bedeutet: Wir kehren sofort an Ort und Stelle in das Spiel zurück und sind wieder direkt angreifbar. Logisch, dass wir so in einem unachtsamen Moment alle unsere Leben auf einmal verlieren können.

 

Glücklicherweise benötigt keine der Waffen, die wir finden, Munition. Dadurch ist ordentlich Dauerfeuer möglich und so können schon vorab einige Gegner auszuschalten werden, bevor diese überhaupt auf dem Bildschirm zu sehen sind.

 

Die Projektile, welche auf uns abgeschossen werden, sind im Vergleich zur restlichen Spielwelt – die sich nur in dunklen und trostlosen Farben präsentiert – bunt dargestellt und wunderbar zu erkennen. Für die Gegner gilt glücklicherweise das gleiche. Sie sind ebenfalls gut erkennbar und heben sich angenehm von der grau-braunen Hintergrundgrafik ab.

 

Das wird uns zum Vorteil gereicht. Denn das Schwert, welches wir immer bei uns tragen, dient nicht nur dazu einen Gegner im Nahkampf unschädlich zu machen, sondern ist auch in der Lage die gegnerischen Projektile abzuwehren und auf die Feinde zurückzuwerfen.

 

Das Problem liegt eher darin, dass die Gegner derart plötzlich und in großer Anzahl auftauchen, dass rechtzeitiges Ausweichen nahezu unmöglich ist.

Mehr gibt es zum Gameplay auch nicht zu sagen. Natürlich bietet Ubermosh auch leichte Variationen des Spielablaufs, die vor Beginn einer Runde ausgewählt werden können und sich in der Bewaffnung unserer Figur bemerkbar machen.

 

So lässt sich das Spiel beispielsweise nur mit einem Schwert bestreiten, wofür man im Gegenzug mehr Respawns erhält, oder, direkt mit der stärksten Waffe des Spieles starten, wodurch man aber auf die meißten Leben verzichtet.

 

Grafisch ist Ubermosh schlichtweg hässlich ausgefallen. Neben einem hübschen Artwork im Hauptmenü wird nicht viel fürs Auge geboten. Auch, wenn prinzipiell natürlich nichts gegen eine Retro-Pixel Optik einzuwenden ist, müssen wir hier eingestehen, dass die Spielwelt hauptsächlich nur in einer Farbe präsentiert wird.

 

Der ewiggleiche Matschhintergrund mit seinen nicht minder hässlichen lila Hügeln, die als Hindernisse fungieren, ist wirklich keine Augenfreude.

 

Zwar sind die Gegner, wie auch ihre Projektile, bunt dargestellt. Das sorgt natürlich für einen guten Kontrast mit der drögen Hintergrundgrafik. Doch das Erscheinungsbild von Ubermosh ist als Ganzes derart trostlos geraten, dass es nicht gerade zum weiterspielen motiviert.

 

Hinzu kommt, dass das Schlachtfeld, auf dem wir uns bewegen, ein klar abgestecktes Rechteck ist. Da ist es jedes mal eine helle Freude, mitten im hitzigen Überlebenskampf, plötzlich auf eine unübersehbare Lila Grenze zu stoßen, die wir nicht überschreiten können.


Fazit:


Ubermosh ist potthässlich, unfair, demotivierend und perfekt zu steuern.

 

Kurzum: Der Entwickler wusste exakt was er tat und hat hier nichts anderes, als einen erhobenen Mittelfinger in das Gesicht jedes Casualgamers abgeliefert.

 

Auch, wenn sich das Spiel im allgemeinen nicht empfehlen lässt, muss bei aller Kritik eines zugegeben werden: Das Spiel wirkt wie aus einem Guss. Wer es spielen und meistern will, muss sich komplett darauf einlassen.

 

Allein aufgrund dieser Tatsache wird die Ubermosh-Reihe seine Fangemeinde behalten und weiter ausbauen können.

 

Die meißten Spieler werden aber definitiv vom unbarmherzigen Spieldesign dieses Highscoreshooters sofort abgeschreckt sein.


Pro:

- fetziger Soundtrack

Contra:

- demotivierendes Spieldesign

- hässliche Grafik


Ubermosh

 

Genre: Top-Down Shooter

Entwickler: Walter Machado

Publisher: Walter Machado

 

Preis: 0,99€ (Steam)

 4 / 10  


Ein hässliches & demotivierendes Entlein mit geilem Soundtrack !


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