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20 MINUTE METROPOLICE - PC Review


Städtebauer auf Highscorejagd


Hier ist der Name zu 100% Programm. In 20 Minute Metropolice - The Action City Builder haben wir die Aufgabe, eine funktionierende Stadt, inklusive Infrastruktur, Ressourcengewinnung, Energieversorgung und Abfallentsorgung aufzubauen. Um dieses Vorhaben möglichst effizient umzusetzen haben wir nur 20 Minuten Zeit, dannach wird abgerechnet.

 

Also, keine Zeit verlieren und die Maustaste zum glühen bringen!

 

 

Auf den ersten Blick wirkt dieses Spiel wie eine kleine Indieversion von Sim City oder Cities: Skylines. Auch, wenn das grundlegende Gameplay ähnlich ist, könnte die Wahrheit nicht weiter entfernt liegen.

 

Wer hier in aller Ruhe seine Stadt aufbauen und dieser beim Wachsen zusehen will, schaut komplett in die Röhre. In 20 Minute Metropolice geht es nur darum möglichst viele Ressourcen zu scheffeln um davon Luxusgebäude zu bauen, die wiederrum unseren Highscore in die Höhe jagen. Nicht mehr und nicht weniger. Effizienz ist in diesem Spiel das einzigst gültige Schlagwort.

 

Für ein highscorebesiertes Spiel ist eine Aufbausimulation nicht nur ein sehr ungewöhnliches, sondern fast schon ein komplett absurdes Setting. Ich gebe es ehrlich zu, als ich zum ersten mal etwas von 20 Minute Metropolice gehört habe, dachte ich mir nur: 

 

Ein Aufbauspiel mit Zeitlimit? - Das kann nicht gut gehen. Wie soll das funktionieren?



Gameplay:

Der Einstieg ins Spiel fällt tatsächlich sehr einfach aus, da wir zunächst in 11 kurzen Tutorialmissionen alle wichtigen Mechaniken kurz vorgestellt bekommen.

 

Der 12. Level ist dann das eigentliche Hauptspiel. Die Auflistung ist dabei etwas seltsam geraten. Es sieht so aus, als hätten wir hier ein recht umfangreiches Spiel vor uns, tatsächlich gibt es aber nur eine einzige Karte (den 12. Level) auf der das eigetliche Spiel stattfindet. Das ist leider sehr wenig und sorgt nicht gerade für lange Spielzeiten.

 

Zu Beginn einer richtigen Runde, können wir uns für einen Bonus entscheiden, mit dem wir die nächsten 20 Minuten bestreiten möchten:

 

So können wir kostenlose Straßen bauen, starten mit 100 Extraeinheiten Plastik, können doppelt so schnell Holz abbauen, die Kosten für unsere Parks halbieren oder uns dafür entscheiden, dass keines unserer Gebäude Abfall verursacht.

 

Von unserem Startgebäude aus bauen wir dann die ersten Straßen in Richtung eines nahe gelegenen Feldes, damit unsere Wohnhäuser Nahrung erhalten. Sind die ersten Wege zu Felsen oder Waldstücken gelegt, können diese auch schon abgefarmt werden, wordurch wir mit Stein und Holz auch bereits die ersten zwei von insgesamt vier Ressourcen erhalten.

Die restlichen zwei Substanzen sind Metal und Plastik, welche wir nur aus Ruinen gewinnen können. Das ist, im übrigen, der Aufhänger des Spiels: Die menschliche Zivilisation ist untergegangen und wir müssen sie in 20 Minuten wieder aufbauen, da nach Ablauf dieser Zeit Hunde und Katzen in Frieden zusammenleben oder sowas in der Art - Hauptsache, es gibt eine Begründung warum Plastik und Metal nur an bestimmten Stellen auf der Karte abgebaut werden können.

 

Hört sich im ersten Moment etwas sarkastisch an, ist es auch ein wenig, doch die Ruinen sind tatsächlich ein wichtiger Grund, der den zeitlich begrenzten Städtebau ordentlich vorantreibt.

 

Da wir zwei von vier Ressourcen nur dort abbauen können, ist man natürlich immer bemüht den Städtebau möglichst schnell in die Richtung der Ruinen voranzutreiben. Schließlich sind Stein und Holz zu genüge vorhanden, doch innerhalb des zwanzigminütigen Zeitlimits auf Plastik oder Metall verzichtet zu haben ist ärgerlich. 

 

Das schlägt sich dann auch direkt in der Punktzahl nieder: Weniger Ressourcen bedeutet, weniger Parks. Weniger Parks, weniger Punkte.

 

Die Parks haben dabei nur die Funktion Punkte für unsere Highscorejagd zu generieren. Insgesamt gibt es drei Ausführungen dieses Gebäudetyps. Je größer und teurer der Park, umso mehr Punkte erhalten wir durch ihn.

 

Fortgeschrittene Abbauanlagen benötigen zudem Strom, um schneller als ihr "Offline-Pendant" Ressourcen abzubauen. Dieser lässt sich durch Wasserturbinen gewinnen und über Energietransmitter zum Zielgebäude leiten.

 

Damit ein Gebäude durchgehend seine Arbeit verrichten kann, gilt es noch von Zeit zu Zeit Mülldeponien aufzustellen. Wann das nötig ist, lässt sich dabei an einem kleinen Icon erkennen, welches über dem Gebäude erscheint.



Steuerung

Die Bedienung von 20 Minute Metropolice funktioniert nach bekannten Genrestandards: Mit der Tastatur lässt sich die Karte bewegen, Zoom ist per Mausrad möglich und die Gebäude lassen sich einfach per Linksklick anwählen und platzieren.

 

Was für viel Kritik gesorgt hat ist, dass es keinerlei Tastenkürzel gibt. Anstatt ein bestimmtes Gebäude einfach per Tastendruck auswählen zu können, müssen wir jedesmal durch Baumenü navigieren und dieses anwählen, bevor es sich bauen lässt. 

 

Ich muss aber zugeben, dass mich das persönlich nicht gestört hat. Ja, diese Designentscheidung ist etwas eigensinnig und ist jedem Aufbauspiel abträglich. Für ein highscorebasiertes Spiel hingegen, wie es 20 Minute Metropolis aber nunmal ist, passt diese Steuerungsvariante wie die Faust aufs Auge.

Um eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, muss das Spiel, genauso wie das Menü, auswendig gelernt werden und jeder Mausklick muss sitzen. Als Freund von Arcadespielen bin ich... naja... nichts anderes gewohnt.

 

Demnach kann ich nur sagen, dass die fehlenden Tastenkürzel zweifelsohne Geschmackssache sind, aber von meiner Seite aus gibt es dafür keinen Punktabzug - Für eine Highscorejagd entspricht das den Standards.



Technik

Die technische Seite funktioniert im Grunde reibungslos, lässt aber ein paar Wünsche offen:

 

Die Spielwelt ist in einer angenehmen Voxelgrafik dargestellt und lieferte sich während meines Test keinerlei fehlende Texturen oder andere Grafikfehler. Effektreich waren Aufbauspiele noch nie, da stellt auch 20 Minute Metropolice keine Ausnahme dar. Etwas eintönig ist das Ewige Grau in Grün des kleinen Spielchens aber leider doch. Menschen und Fahrzeuge bekommen wir in diesem Titel auch nicht zu sehen. Alle Bewegungen in der Spielwelt werden lediglich durch sich bewegende Punkte dargestellt.Verstärkt wird die Eintönigkeit leider durch die Tatsache, dass es nur einen spielbaren Level gibt. Da bleibt die optische Abwechslung natürlich auch auf der Strecke.

 

Unterlegt wird das gesamte Spielgeschehen mit einem angenehm ruhigen Musikstück, was gut zu einem Aufbauspiel passt. Anstonsten gibt es leider keine Soundeffekte. Außer einem Klicken, der unsere Auswahl im Baumenü bestätigt gibt es leider nichts zu hören. Schade.


20 Minute Metropolis - The Action City Builder - Fazit:

Der rasante Städtebau ist eine angenehme Abwechsung zu anderen Acradespielen, der mir in einer vergleichbaren Form bisher noch nicht untergekommen ist. Das ist auch der wichtigste Punkt, über den man sich vor dem Kauf von 20 Minute Metropolice klar werden muss. Es ist ein highscorebasiertes Arcadespiel, keine ruhige und komplexe Aufbausimulation.

 

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, erhalten wir hier eine gut durchdachte Highscorejagd der etwas anderen Art, der es mit nur einer spielbaren Karte leider sehr an Abwechslung mangelt. Wodurch auch die Langzeitmotivation komplett auf der Strecke bleibt.


Pro:

- Ungewöhnliche Spielidee für einen Arcadetitel

- Leichter Spieleinstieg

 

Kontra:

- Nur eine spielbare Karte

- Keine Langzeitmotivation


20 Minute Metropolice

In einem Satz:

Ungewöhnliche Highscorejagd mit viel zu wenig Abwechslung !

 

Wertung: 5 / 10 Punkte

 

 

 

 

Genre: Arcade / Aufbaustrategie

System: PC

Jahr: 2020

Entwickler: Dejobaan Games, LLC

Publisher: Dejobaan Games, LLC, Humble Bundle

Store: Steam

Preis: 2,99€


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